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Der nachstehende Text stellt die Essenz eines zurückgestellten Buchprojektes dar und resultiert aus mehrjährigen Recherchen des Turbo-Look Registers. Er beinhaltet Teile umfangreichen, nie veröffentlichten Wissens, dessen Verwendung und Publizierung auch von Teilinhalten oder Zahlenangaben ohne vorherige Genehmigung des Autors, ausdrücklich untersagt ist!
© Norbert Franz


Zuletzt geändert: 12.08.2016, 12:45 CET

964 Carrera 4 Coupé

30 Jahre 911

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Fasst man die Porsche 911 bis 1973 und 1974 bis 1989 vereinfachend als erste Entwicklungsstufen des Porsche 911 zusammen, so hatte der Porsche 964 einen der charismatischsten Sportwagen unserer Zeit als dritte Entwicklungsstufe in die Neuzeit geführt. Nicht nur technisch, sondern auch in Bezug auf Fertigung und Vertrieb hatte Porsche mit dem Modell 964 Neuland betreten. Das Schlagwort Modelldiversifizierung, heute als Grundübung des Automobilmanagers ein alter Hut, fand bei diesem Modell erstmalig Anwendung.

Geplant wurde ein Sondermodell, das in Bezug auf Ausstattung und Erscheinung einzigartig sein sollte. Ein erneuter Meilenstein in der Geschichte des Porsche 911 und eine wertige Reminiszenz an die vergangenen 30 Jahre. Aufgrund des spektakulären Auftritts, bester Erfahrungen mit der Akzeptanz beim Kunden und ausreichend vorhandener Kapazitäten stand früh fest, dass das Sondermodell im Turbo-Look, also mit Option M491 gefertigt werden sollte. Traditionell beinhaltete diese Option neben der Karosserie auch das Fahrwerk und die Bremsanlage des Turbos.

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Zudem waren neben einer individuellen Farbgebung eine erweiterte Volllederausstattung sowie eine Werksleistungssteigerung ohne eine Hubraumerweiterung auf 3,8 Liter geplant. Es handelte sich hierbei also um eine "kleine" Lösung, die bearbeitete Zylinderköpfe und eine Anpassung des Steuergerätes beinhaltete und die Nennleistung des Motors auf 270 PS anhob. Der Allradantrieb, als weiteres Alleinstellungsmerkmal, war fest eingeplant um dem Ganzen die Krone aufzusetzen. Wie weit dieser Ansatz bereits durchdacht war, zeigt die Kundendienstmitteilung, die als offizielles Dokument Händler auf das serienmäßige Fahrwerk und die Bremsanlage des Turbo hinwies, die, wie bei Turbo-Look Fahrzeugen der Vergangenheit stets, zum Vollausstattungspaket des Jubiläumsmodells gehören sollte.

Die Pläne der Entwicklungsabteilung zum 30. Geburtstag kamen, aus heutiger Sicht bedauerlich, zur falschen Zeit. Nach erneut erwartetem Rekordverlust im Modelljahr 1993 war Zuffenhausen nahe am Herz der Finsternis. Die Gerüchte über den Verlust der Eigenständigkeit von Porsche wollten nicht verstummen.

Ein derart kostenträchtiges Projekt im durch Weltwirtschaftkrisen und Verwertungsnot geprägten Umfeld, und trotz Personalabbaus und einem Fertigungsauftrag für die Konkurrenz Mercedes (500E-Fertigung) vor Vorstand und Belegschaft durchzusetzen, fand niemand den Mut.

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Nachdem die Kostenrechnung aufgemacht war, wurde schnell klar, dass das Jubiläumsmodell so niemals zu realisieren war.

Der Not gehorchend wurden die Pläne verworfen und den gegebenen Verhältnissen angepasst. Die angedachte Leistungssteigerung mit Hubraumerweiterung auf 3,8 Liter war sofort vom Tisch. Der Turbo-Look (M491) wurde neu interpretiert und in die Option "Breite Karosserie" abgespeckt.

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Dies ist keineswegs scherzhaft oder ironisch gemeint, sondern entspricht der offiziellen Namensgebung im Hause Porsche ausschließlich bei diesem Modell! Turbo Fahrwerk und Turbobremse erhielten ebensowenig Einzug, und tatsächlich wurde ein Standard Carrera 4 lediglich verbreitert und mit wenigen, technisch notwendigen Teilen des Turbo versehen. Von der geplanten serienmäßigen erweiterten Volllederausstattung blieben einzig der belederte Airbag, ein beledertes Böckchen zur Aufnahme der Limitierungsplakette sowie einige Alleinstellungsdetails.

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Tragisch aus heutiger Sicht, denn schon beim und durch den Nachfolger 993 war die Talsohle für Porsche durchschritten, und das für das Jubiläumsmodell "30 Jahre 911" Geplante wurde beim 993 Carrera 4S verwirklicht und vieltausendfach mehr als erfolgreich verkauft.

Im März 1993 war es dann soweit. Porsche präsentierte auf dem Genfer Automobilsalon das Jubiläumsmodell "30 Jahre 911" noch ohne eigenständigen M-Code, aber wie bei Ausstellungsfahrzeugen üblich mit liebevoll übervoller Sonderausstattung.

Der mit beginnender Serienfertigung vergebene Options-Code des Sondermodells im Hause Porsche lautet M096. Offiziell wurde eine limitierte Auflage von nur 911 Stück weltweit kommuniziert und auch produziert. Jedes Auto sollte mit individueller Nummerierung zum Einzelstück werden und auf allen RoW Märkten, also nicht in Nordamerika, angeboten werden. Zu einer kontinuierlichen Nummerierung kam es allerdings nicht. Wie und wann welchem Auto seine Limitierungsnummer zukam, ist unklar und anhand der vorliegenden Unterlagen nur spekulativ erklärbar.

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Einige Nummern blieben wohl unvergeben, denn offensichtlich konnten nicht alle Jubiläumsmodelle veräußert werden, wohl auch, weil viele Kaufinteressenten doch geschmackliche Probleme mit der in den 90er Jahren wohl populären, aber letztendlich nicht massentauglichen Farbgebung Viola-Metallic und der darauf abgestimmten rubikongrau-farbenen Lederausstattung hatten. Von den Porschezentren in allen Auslieferungsländern kam schnell der Hilferuf – andere Farben müssten möglich sein, um mit diesem Modell Erfolg haben zu können. Den offiziellen Lieferbereich erweiterte man schnell um Polarsilber-Metallic und Amethyst- Perlcolor, wobei die silberne Variante schon von vorne herein für bestimmte Märkte vorgesehen war und wohl erstmals bei Jubi 009 Verwendung fand.

Aber auch wenn eine solche Option niemals offiziell in einem Katalog oder einer Preisliste niedergelegt wurde, beweisen um 200 individuell lackierte und individuell ausgestattete Carrera 4 Turbo-Look Coupés (ohne M096), dass Porsche sich den Wünschen der Kunden und der Händler nicht verschloss, auch wenn für diese Fahrzeuge, bis auf vorläufig zwei bekannte Ausnahmen, weder der Optionscode M096 noch die Limitierungsplakette vorgesehen waren.


Stückzahlen

Bis auf individuelle Ausstattungsdetails ist das Jubiläumsmodell "30 Jahre 911" baugleich mit diesen Carrera 4 Turbo-Look Coupés (ohne M096). Die Gesamtproduktion belief sich für RoW am Ende der Bauzeit auf 1085 Exemplare. Inklusive der im Modelljahr 1994 eingeführten Carrera 4 Wide-Body für Nordamerika beläuft sich die Gesamtstückzahl aller Carrera 4 Turbo-Look Coupés auf 1352 Autos.

Die Typenbezeichnung für beide RoW Varianten lautet:

  • 964150 als Linkslenker (LHD): mindestens 834 Stück Jubiläumsmodelle und höchstens 188 Stück Carrera 4 Turbo-Look Coupés (ohne M096) und
  • 964151 als Rechtslenker (RHD): 60 Stück Jubiläumsmodelle und drei Carrera 4 Turbo-Look Coupés (ohne M096).

Beide Varianten wurden in den Modelljahrgängen 1993 (P) und 1994 (R) hergestellt, sowie 964150 für das US-Pendant: 267 Stück C4 Wide-Body, nur für Modelljahr 1994 (R).

Zusammenfassend:
Carrera 4 Turbo-Look Coupés "Jubi" LHD 834
Carrera 4 Turbo-Look Coupés LHD (ohne M096) 188
Carrera 4 Turbo-Look Coupés "Jubi" RHD 60
Carrera 4 Turbo-Look Coupés RHD (ohne M096) 3
Carrera 4 Turbo-Look Coupés (Nordamerika) 267
1352

Der geneigte Leser wird sich fragen: Warum mindestens?

Da noch lange nicht alle Jubiläumsmodelle und das Pendant Carrera 4 Turbo-Look Coupé (ohne M096) in der Realität nachgewiesen und dokumentiert sind und wohl niemals sein werden, bleibt nur die offizielle Porscheagenda zur Bestimmung.

Zumindest zwei Jubiläumsmodelle ohne den Optionscode M096 sind verbindlich dokumentiert. Es ist die Nummer 002 und noch heute im Besitz des ehemaligen Motorradrennfahrers Dirk Raudis. Die Nr. 001, die ein zweites solches Exemplar darstellt und auch auf dem Pariser Salon ausgestellt war, ist 2011 in Belgien wiedergefunden worden. Mit der Dokumentation der Jubiläumsmodelle "30 Jahre 911" (M-Code 096) beschäftigt sich das JUBI REGISTER detailliert und vollumfänglich.

Das Turbo-Look Register listet dieses Modell folglich nicht und beschränkt sich auf die Carrera 4 Turbo-Look Coupés (ohne M096) und das Pendant für Nordamerika, Carrera 4 Wide-Body.

Der Neupreis für die Basisversion beider Varianten betrug in Deutschland: 145.900,- DM (Quelle: Porsche Preisliste Modelljahr 1994 - 01.08.1993, WVK 140 411) Viele Autos wurden aber auch hier individualisiert und aufgewertet.

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Fakten

Damit die Angaben nicht zu verwirrend werden, wollen wir mit weiteren unveröffentlichten Details zum Jubiläumsmodell "30 Jahre 911" (M-Code 096) beginnen.

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Das Jubiläumsmodell "30 Jahre 911" (M-Code 096)

Das Jubiläumsmodell "30 Jahre 911" (M-Code 096) wurde überwiegend in der Farbe Viola-Metallic mit rubikonfarbener Innenausstattung verkauft. Weitere Serienfarben waren Amethyst-Perlcolor und Polarsilber-Metallic. Hier kamen sowohl rubikonfarbene, sowie schwarze Innenausstattungen zur Auslieferung. Bei letzterer Variante ohne den belederten Airbag und ohne rubikongraue Ziffernblätter der Rundinstrumente. Eine sehr geringe Anzahl von Jubiläumsmodellen wurde auch in anderen Lackfarben gefertigt. Die Farben Schwarz und Indischrot sind derzeit belegbar. Der weitaus größte Teil der Fahrzeuge wurde für den deutschen Markt, also mit Länderausstattungscode C00 (Länderausstattung Deutschland) produziert. Es handelt sich hierbei um mindestens 531 Fahrzeuge.

Folgende Stückzahlen vom Jubiläumsmodell "30 Jahre 911" (M-Code 096) wurden zudem (mindestens) für folgende Länder produziert:

Code Land Stückzahl
C05 Länderausstattung Frankreich 36
C07 Länderausstattung Italien 74
C08 Länderausstattung Japan 20
C09 Länderausstattung Schweden 1
C10 Länderausstattung Schweiz 71
C11 Länderausstattung Österreich 32
C12 Länderausstattung Dänemark 1
C15 Länderausstattung Xiānggang Hongkong 3
C16 Länderausstattung England 39
C19 Länderausstattung Luxemburg 11
C20 Länderausstattung Niederlande 11
C22 Länderausstattung Belgien 40
C23 Länderausstattung Australien 18
C27 Länderausstattung Spanien 7
C32 Länderausstattung Arabische Golfstaaten 3

Das Jubiläumsmodell "30 Jahre 911" (M-Code 096) wurde nicht für den nord- und südamerikanischen Markt angeboten.

Spezifikationen des original Jubiläumsmodells "30 Jahre 911" (M-Code 096)

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Das Jubiläumsmodell ist im wesentlichen ein regulärer 964 Carrera 4, aufgewertet durch die Karosserie des Turbos mit ihren weit ausgestellten vorderen und hinteren Kotflügeln und den verbreiterten Stoßfängern. Um nicht wie bei frühen Turbo-Look und Turbo Modellen Distanzscheiben verwenden zu müssen, wurden die Hinterachsschwingen und hinteren Radträger des Turbo-Fahrwerks verwendet. Das Schraubenfahrwerk inkl. der Stoßdämpfer entspricht aber dem des regulären Carrera 4.

Gleiches gilt für die Bremsanlage. Hier bediente man sich für vorn der Standard-Bremszangen und -Bremsscheiben vom Carrera 4, montiert am Standard-Federbein, und den normalen Querlenkern, welche an den Schraubenaufnahmen des Turbos befestigt wurden (bei allen 964 Chassis vorgesehen). Als Federn fanden die mit weiss-weiss-orangen Punkten gekennzeichneten Verwendung (964 343 531 06 504). Die Standard C4 wurden so ausgestattet (etwas straffer ausgelegt als beim Carrera 2). Federn mit drei orangen Punkten wurden für hinten verbaut (964 333 531 04 504) . Der Stabilisator für vorn hat 21 mm, der hintere 22 mm wie beim Turbo. Die hinteren Bremssättel entsprechen dem Bremssattel des Turbo 3,3, montiert an den Halbachsen des Turbos. Die verwendeten Kolben im Sattel entsprechen aber dem des regulären Carrera 4. Die Bremsscheiben waren ebenso identisch mit dem Serien Carrera 4. Da vorn Standard-C4-Bremssättel und -Scheiben montiert wurden, verwendete man zudem ein schwächeres 33-bar Ventil zum Ausgleich der Bremsbalance.

Im Gegensatz zum Turbo fehlt dem Jubiläumsmodell "30 Jahre 911" (M-Code 096) auch der große Heckflügel. Es hat den automatisch ausfahrenden Carrera 2/4 Heckspoiler.

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Serien-Räder und -Bereifung für alle beschriebenen Varianten sind: 7 und 9 J x 17 Leichtmetallfelgen im Cup I-Design mit 205/50 ZR 17 und 255/40 ZR 17 Reifen – meist aus den Häusern Pirelli, Continental, Bridgestone oder Michelin. In der Grundausstattung sorgen im Innenraum teilelektrische Sitze, elektrische Fensterheber, elektrisch verstellbare Außenspiegel, zwei Airbags, sowie eine rubikongraue oder schwarze Ganzlederausstattung für das Wohl der Insassen. Für England, Australien und Hongkong wurde nur der Fahrerairbag angeboten. Die Ziffernblätter der Instrumente sind ebenfalls in Rubikongrau gehalten, sofern die Innenausstattung nicht schwarz ist.

Entgegen vielfacher falscher Publikationen waren weder Radio mit Kassette oder CD bzw. Wechsler, automatische Klimaanlage, Bordcomputer, Schiebedach, Rafflederausstattung, Sportsitze noch Telefonvorbereitung und 92 Liter Tank serienmäßig, sondern standen auf der Zusatzausstattungsliste! Folgende optionale Ausstattungen bzw. ländertypische Ausstattungen gem. M-Codes wurden mindestens produziert:

Code Beschreibung Stückzahl
M058 Stoßfänger mit Aufpralldämpfer 59
M150 Entfall Abgasreinigungssystem 3
M139 Sitzheizung Fahrersitz 505
M340 Sitzheizung Beifahrersitz 486
M139+M340 Sitzheizung Fahrer und Beifahrersitz 484
M327 Radio Symphonie RDS 328
M333 Radio Blaupunkt Paris RCR 41 23
M334 Kassettenradio Bremen RCM42 6
M383 Sportsitz Fahrerseite 122
M387 Sportsitz Beifahrerseite 120
M383+M387 Sportsitz Fahrer- und Beifahrerseite 120
M425 Heckwischer 579
M430 Nebelscheinwerfer Gelb 36
M437 Komfortsitz Fahrerseite 299
M438 Komfortsitz Beifahrerseite 245
M437+M438 Komfortsitz Fahrer- und Beifahrerseite 225
M454 autom. Geschwindigkeitsregelung Tempostat 142
M494 Zusatzverstärker HiFi-System 127
M513 Lordosenstütze Beifahrersitz 17
M586 Lordosenstütze Fahrersitz 66
M513+M586 Lordosenstütze Fahrer- und Beifahrersitz 16
M545 92 Liter Tank 48
M567 Grünkeil Frontscheibe 343
M573 vollautomatische Klimaanlage 845
M650 elektrisch verstellbares Dach 732
M659 Bordcomputer 696
M692 CD Wechsler PORSCHE CD-1 6 Fach 23
M693 Blaupunkt London 122
M980 Raffleder 420

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Viele viele weitere Mehrausstattung und Individualcodes wurden vergeben, deren Auflistung hier jeden Rahmen sprengen würde. In den Schaltknauf eines jeden Jubiläumsmodells „30 Jahre 911“ (M-Code M096) ist eine aluminisierte Plakette eingelassen, diese bildet das Schaltschema des Fünfganggetriebes ab. Auf den Rückenlehnen der klappbaren Rücksitze eingestickt ist der Schriftzug 911 im Schrifttyp der frühen Jahre.Mittig auf der Hutablage befindet sich ein lederbezogenes Böckchen auf welchem zwei aluminisierte Plaketten angebracht sind.

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Die von außen durch die Heckscheibe sichtbare Plakette zeigt die individuelle Serien-Nummer des limitierten Sondermodells. Die in den Innenraum gerichtete Plakette zeigt den Schriftzug "30 Jahre 911" in Spiegelschrift, so dass der Fahrer beim Blick in den Innenspiegel die Besonderheit seines Fahrzeuges immer vor Augen hat. Den Heckdeckel ziert ein einfacher, silberner 911 Schriftzug im Stil der ersten Porsche-Modelle, im Unterstrich mit der Aufschrift "30 Jahre" versehen.

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Spezifikationen des Carrera 4 Turbo-Look Coupé (ohne M096)

Wie bereits im Vorfeld beschrieben, gibt es bis auf die fehlende Limitierung und einigen wenigen Innenraumdetails keine nennenswerten Unterschiede zum Jubiläumsmodell "30 Jahre 911" (M-Code 096). Natürlich fehlen alle speziellen Insignien wie Plaketten, Stickereien und Instrumentierung.

Das entscheidende Unterscheidungsmerkmal ist die fehlende Limitierung.

Zeitzeugen berichten, dass von Verkäufern auch nur am Rande erwähnt wurde, das derjenige, der sich für eine Farbe nach seinem Wunsch entschieden hatte, keine Limitierungsnummer erhalten würde. Aufällig ist, dass bestimmte Porschezentren in Deutschland offensiver als andrere die Variante ohne Limitierung veräussert haben.

191 Stück des Carrera 4 Turbo-Look Coupé (ohne M096) wurden (höchstens) für folgende Länder produziert:

Code Land Stückzahl
C00 Länderausstattung Deutschland 164
C05 Länderausstattung Frankreich 1
C10 Länderausstattung Schweiz 7
C11 Länderausstattung Österreich 11
C16 Länderausstattung England 3
C22 Länderausstattung Belgien 5

Folgende optionale Ausstattungen bzw. ländertypische Ausstattungen gem. M-Codes wurden höchstens produziert:

Code Beschreibung Stückzahl
M058 Stoßfänger mit Aufpralldämpfer 8
M139 Sitzheizung Fahrersitz 161
M340 Sitzheizung Beifahrersitz 146
M139+M340 Sitzheizung Fahrer und Beifahrersitz 146
M327 Radio Symphonie RDS 72
M334 Kassettenradio Bremen RCM42 5
M383 Sportsitz Fahrerseite 37
M387 Sportsitz Beifahrerseite 35
M383+M387 Sportsitz Fahrer- und Beifahrerseite 35
M425 Heckwischer 131
M430 Nebelscheinwerfer Gelb 11
M437 Komfortsitz Fahrerseite 62
M438 Komfortsitz Beifahrerseite 42
M437+M438 Komfortsitz Fahrer- und Beifahrerseite 42
M454 autom. Geschwindigkeitsregelung Tempostat 42
M494 Zusatzverstärker HiFi-System 38
M513 Lordosenstütze Beifahrersitz 9
M586 Lordosenstütze Fahrersitz 19
M513+M586 Lordosenstütze Fahrer- und Beifahrersitz 9
M545 92 Liter Tank 26
M567 Grünkeil Frontscheibe 72
M573 vollautomatische Klimaanlage 181
M650 elektrisch verstellbares Dach 154
M659 Bordcomputer 149
M692 CD Wechsler PORSCHE CD-1 6 Fach 8
M693 Blaupunkt London 29
M740 Ausstellungsfahrzeug 2
M980 Raffleder 91

Viele viele weitere Mehrausstattung und Individualcodes wurden vergeben, deren Auflistung hier jeden Rahmen sprengen würde.

Die Farbverteilung der Carrera 4 Turbo-Look (ohne M096):

Farbe Stückzahl
Schwarz metallic 51
Nachtblau 37
Indischrot 28
Schwarz 19
Polarsilber metallic 15
Farbwahl nach Muster 10
Oakgrün metallic 6
Amethyst Perlcolor 6
Schiefergrau metallic 4
Amazonasgrün metallic 3
Grandprixweiss 3
Wimbledongrün metallic 2
Speed-Gelb 2
Farbwahl nicht in der aktuellen Farbpalette befindlicher Farbe 2
Maritimblau 1
Himbeerrot metallic 1
Kobaltblau metallic 1

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Die Amerika Version: Carrera 4 Wide-Body "30 Years of Excellence"

Technisch unterscheidet sich der Carrera 4 Wide-Body nicht von seinem RoW Pendant. An der Front findet man die für Amerika üblichen schwarzen Pralldämpfer neben den Nebelscheinwerfern, die Seitenblinker in den vorderen Kotflügeln fehlen, die Heckstoßstange ist mit dem Mittelstück mit kleinem Kennzeichenausschnitt versehen und in der Heckscheibe ist eine große dritte Bremsleuchte integriert.

Wesentliche Unterschiede findet man eher in der werkseitig vorgesehen Serienausstattung. Neben der in den USA üblichen Teillederausstattung eine recht üppige serienmäßige Sonderausstattung wie:

  • integrierte Aufpralldämpfer
  • eine automatische Klimaanlage
  • die automatische Geschwindigkeitsregelung Tempostat
  • das Zusatzverstärker HiFi System von Blaupunkt
  • eine Grünkeilfrontscheibe
  • ein elektrisches Schiebedach

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Weitere Sonderausstattungen fand der geneigte Kunde über und über auf den Sonderausstattungslisten. Viele Fahrzeuge wurden zusätzlich individualisiert und aufgewertet. Folgende optionale Ausstattungen bzw. Ländertypische Ausstattungen gem. M-Codes wurden produziert:

Code Beschreibung Stückzahl
M058 Stoßfänger mit Aufpralldämpfer 267
M139 Sitzheizung Fahrersitz 69
M340 Sitzheizung Beifahrersitz 63
M139+M340 Sitzheizung Fahrer und Beifahrersitz 63
M334 Kassettenradio Bremen RCM42 167
M383 Sportsitz Fahrerseite 28
M387 Sportsitz Beifahrerseite 28
M383+M387 Sportsitz Fahrer- und Beifahrerseite 28
M425 Heckwischer 86
M434 Arbeitsanweisung für Überseefahrzeug 267
M437 Komfortsitz Fahrerseite 199
M438 Komfortsitz Beifahrerseite 85
M437+M438 Komfortsitz Fahrer- und Beifahrerseite 85
M441 Radiovorbereitung 267
M454 autom. Geschwindigkeitsregelung Tempostat 267
M494 Zusatzverstärker HiFi-System 267
M513 Lordosenstütze Beifahrersitz 4
M586 Lordosenstütze Fahrersitz 22
M513+M586 Lordosenstütze Fahrer- und Beifahrersitz 4
M567 Grünkeil Frontscheibe 267
M573 vollautomatische Klimaanlage 267
M650 elektrisch verstellbares Dach 267
M659 Bordcomputer 25
M692 CD Wechsler PORSCHE CD-1 6 Fach 40
M718 Numerik Modelljahr 1994 (R-Programm) 137
M740 Ausstellungsfahrzeug 1
M980 Raffleder 85

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Die nichtoffizielle Namensgebung als "USA-Jubi" trifft die Intention von Porsche, die zur Markteinführung des Carrera 4 Wide-Body für den nordamerikanischen Markt führte, zumindest teilweise. Der Porsche 911 wurde 1964 erstmals in Amerika präsentiert, und folglich war das Modelljahr 1994 zur Einführung des Carrera 4 Wide-Body vorgesehen. Auf dem Showroomposter und im Prospekt wurde das durch die Abbildungen eines Ur-Elfers von 1964 und des neuen C4 Wide-Body in gleicher Farbgebung manifestiert. Das Austellungsfahrzeug für Amerika war allerdings in uni-schwarz gehalten und mit einer tan-farbenen Innenausstattung mit schwarzer Gurtlinie ausgestattet.

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Alle Autos, deren interner Code bei Porsche, wie bei den RoW Pendants, 964150 lautet, erhielten schon frühzeitig die für Modelljahr 1994 vorgesehenen Fahrgestellnummern (R) , aber tatsächlich waren die ersten Autos schon im März 1993 auf US-Amerikanischen Strassen unterwegs. Fachlich korrekt ausgedrückt: Die ersten 137 Autos wurden mit der Option M718 der Numerik für Modelljahr 1994 zugeordnet. 130 weitere wurden tatsächlich im Modelljahr 1994 gefertigt. Alle Autos haben Fahrgestellnummern des 1994 Modelljahres = WP0AB296(#)RS420061 bis WP0AB296(#)RS420456. Es kann also wohl ohne Häme eher von einem marketingorientierten Schachzug ausgegangen werden. Man bewarb das Modell zwar mit dem Attribut "30 Years of Excellence", aber wie beim Carrera 4 Turbo-Look Coupé (ohne M096) waren weder Limitierung noch eine besondere Ausstattung und Farbgebung vorgesehen. Der eigentliche Grund, dieses besondere Auto zu präsentieren, darf aber in der Tatsache gesehen werden, dass aus Kapazitätsgründen die Markteinführung des Nachfolgemodells Porsche 993 in den USA erst im Frühjahr 1994 (Modelljahr 1995) möglich gewesen war.

Um das halbe Jahr nach den Werksferien im Sommer 1993 zu überbrücken ohne "Altes" anbieten zu müssen, bedurfte es etwas noch nicht Dagewesenem. Der 964 Speedster war eine feste Größe, und auch der soeben erst eingeführte Turbo 3,6 sorgte für reichlich Aufmerksamkeit.

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Die "Normalkäufer", im Prospekt mit dem sicherheitsorientierten Habitus des Carrera 4 angesprochen, sollten auch nicht zu kurz kommen. Der spektakuläre Auftritt eines verbreiterten 964 kam da gerade recht, und rückblickend darf das wohl als Hauptintention zur Lancierung des C4 Wide-Body angesehen werden. Die Schwäche des Dollars im Jahre 1993 verteuerte die Autos in den USA erheblich, und der US-Absatz war schon im Modelljahr 1993 unterdurchschnittlich. Auch im Modelljahr 1994 gelang es gerade einmal noch 396 Carrera Coupés für Nordamerika abzusetzen

267 Stück davon wurden als Carrera 4 Wide-Body "30 Years of Excellence" verkauft.

Code Land Stückzahl
C02 Länderausstattung USA 254
C36 Länderausstattung Kanada 13

Die Farbverteilung der Carrera 4 Widebody:

Farbe Stückzahl
Schwarz 98
Nachtblau 42
Indischrot 35
Polarsilber metallic 33
Grandprixweiss 29
Schwarz metallic 10
Schiefergrau metallic 9
Amazonasgrün metallic 4
Viola metallic 2
Farbwahl nach Muster - hier: Türkisgrün metallic 1
Wimbledongrün metallic 1
Himbeerrot metallic 1
Horizontblau metallic 1
Kobaltblau metallic 1

Der Grundpreis betrug 78.450,- Dollar.

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Allgemeines zur Baureihe

Es ist kein Verkaufsprospekt und keine Preisliste für das individuell bestellbare Carrera 4 Turbo Look Coupé bekannt. Für Amerika existiert ein Verkaufsprospekt.

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Es existiert ein Poster in Amerika mit 901 und 964 C4 Wide-Body in Rot. Das offizielle Showroomposter zur Einführung des "USA-Jubi" von Porsche in den USA.

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Es existiert keine Erwähnung des individuell bestellbaren Carrera 4 Turbo Look Coupé in den normalen Prospekten/Preislisten MJ 93/94 (für 964 nur 1.8.92 und 1.1.93). Es ist keine Preisliste zum Jubi-Prospekt bekannt. Die Typenpreisliste "Modelljahr 93 (!) zum 1.6.93(!)" erwähnt "Carrera 4 Coupé Turbolook" als eigene Entität (es scheint vergleichbar auch keine Detailpreisliste zum Turbo 3,6 mit Grundpreis 207.880 DM zu geben) das WTL Cabrio war dagegen mit Serienstatus überall präsent. Die Preisliste, einem 911-968-928 Faltprospekt beiliegend und wohl auch anderem Material beigelegt, erwähnt das Carrera 4 Turbo Look Jubiläumsmodell. Dort wird es mit 145900 DM ausgepreist.


Dichtung und Wahrheit

Um viele Modellvarianten des Porsche 911 ranken Geschichten und Mythen. Da macht auch und besonders das Sondermodell 964 Carrera 4 Turbo-Look keine Ausnahme.

Wer bis hier gekommen ist wird unschwer feststellen, dass die komplexen Zusammenhänge fehlerfrei und verständlich zu verdeutlichen nicht so einfach ist. Frühere Versuche, meist ohne derart detailliertes Hintergrundwissen, haben zu abenteuerlichen Erklärungsversuchen geführt.

Viele der so gestreuten Gerüchte und Teilwahrheiten haben sich derart manifestiert, dass damit ganze Beweisketten aufgebaut wurden, ja haben sogar in die offizielle Sprachregelung bei Porsche Einzug gehalten.

Stückzahlen: Es wurden 911 Jubiläumsmodelle gefertigt.

Die alles entscheidende Fehlinformation auf der alle bisher veröffentlichten Zahlenangaben und Statements beruhen ist, dass es 911 Jubiläumsmodelle gibt. Ganz offensichtlich ist dies aber nicht der Fall. Allerdings möchte ich hier ausdrücklich nochmals darauf hinweisen, dass das Turbo-Look Register sich auf die offizielle Porsche Agenda bezieht.

Die Existenz von zumindest zwei Autos ohne M096 ist ja bereits nachgewiesen. Nichts spricht also dagegen, dass es weitere geben kann. Wo wohl die fehlenden Jubiläumsmodelle zu finden sind? Oder ob tatsächlich nicht alle Autos in einem schwierigen Marktumfeld abgesetzt werden konnten?

Leider sind die verschiedenen Ansprechpartner bei der Porsche AG zu keinerlei Hilfe bereit und strafen alle Anfragen mit strikter Ignoranz. So darf und muss leider munter weiter spekuliert werden.

Alle Carrera 4 Turbo-Look sind Jubiläumsmodelle.

Dieser von immer mehr Porschezentren in Anzeigen verwendeten These muss eine klare Absage erteilt werden. Die Gesamtstückzahl, die Ausstattung und alle Unterlagen aus der Zeit widersprechen dem.

Turbo-Look wie bei Turbo-Look Modellen bis MJ 1993.

Der Mythos Turbo-Look hat aus Unkenntnis stets zu wilden Spekulationen geführt, existierten doch selbst bei Porsche keine detaillierten Unterlagen dazu.

Tatsächlich hatte man bei letzterem Modell den Turbo-Look in "Breite Karosserie" uminterpretiert und wesentliche, bislang beinhaltete Ausstattungsdetails wegrationalisiert. Die Konsequenz bei Porsche ist aber eindeutig, da das ebenfalls nur mit der "Breiten Karosserie" ausgestattete Modell 993S nicht mehr mit dem Optionscode M491 versehen wurde. Hier vergab man, um der Verwirrung ein für alle Male ein Ende zu setzten, einen eigenen Optionscode.

Das Carrera 4 Turbo-Look Coupé ist ausgestattet wie ein Carrera 2 Cabriolet Turbo-Look.

Das von Porsche als Luxuscabriolet mit absoluter Vollausstattung lancierte Carrera 2 Cabriolet Turbo-Look , wird aufgrund des Namenzusatzes in vielen Publikationen mit dem Carrera 4 Turbo-Look Coupé gleichgesetzt. Tatsächlich aber war das Carrera 4 Turbo-Look Coupé rein marktspezifisch ausgestattet, in der Serienausstattung also eher spartanisch.

Drei, manchmal auch 12, grüne Carrera 4 Turbo-Look Coupé sollen zum Produktionsende aus übrig gebliebenen Turbo-Karossen entstanden sein. Eines, oder das letzte, dieser Autos ging an den König von Griechenland.

- Die Königsstory

Tatsächlich war Konstantin II. von Griechenland nach einem dilettantisch ausgeführten Gegenputsch gegen die Militärregierung in seiner Heimat zunächst nach Rom emigriert und wohnte dann in den 90er Jahren in London, England.

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Obwohl er 1993 kurz in seine Heimat zurückkehren konnte, orderte er noch eines von drei rechtsgelenkten Carrera 4 Turbo-Look Coupés (ohne M096) in Oakgrün metallic (Bild zeigt das Originalfahrzeug) mit champagnerfarbener Innenausstattung. Allerdings ist dieser, von AFN Limited ausgelieferte Wagen, aus dem Modelljahr 1993 und wurde am 13.09.1993 in Verkehr gebracht, ist also keineswegs vom Ende der Produktion. Das letzte produzierte Carrera 4 Turbo-Look Coupe (ohne M096) war übrigens tannengruen-metallic. Ein schönes Beispiel wie die Verquickung von Einzelthesen zu neuen "Storys" führt. Die "Königsstory" hat es schon in viele Bücher geschafft, wahr macht sie das aber nicht!

Nicht verkaufte Karossen des Turbo waren Grund für die Einführung des Carrera 4 Turbo-Look.

Sowohl für den RoW Markt als auch für Amerika wird in Publikationen stets eine eingebrochne Produktion des Spitzenmodells Turbo, mit dem Resultat, dass tausende Turbo-Karossen übrig wären, für die Existenz der Carrera 4 Turbo-Look verantwortlich gemacht. Diese gebetsmühlenhaft wiederholte Behauptung wird auch für die Existenz des 1989er Speedsters herangezogen, was noch absurder ist.

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Das nahezu fertig entwickelte viertürige Coupèprojekt "989" war soeben, nachdem bereits fast eine Milliarde DM investiert waren, aus Kostengründen eingestellt worden. Der Verkauf des 964 verlief im Export eher schleppend. Da bei einem erwartetem Rekordverlust in diesem Jahre Zuffenhausen kurz vor der Insolvenz stand und offen über die Übernahme des bis dahin selbstständigen Unternehmens spekuliert wurde, hätte man einen Produktionsüberschuss mit Verwertungsnot erst einmal herstellen (trotz Personalabbau und Fertigungsauftrag für den Mercedes 500E im Haus), finanzieren (von welchem Geld?) und vor Allem lagern müssen. An welcher Stätte hätte man so etwas tun können?

Fakt ist, eine derartige Lagerung und Überproduktion von Karossen hatte und hat es bei Porsche nie gegeben. "Just in Time" hatte schon Henry Ford produziert, einem modernen Unternehmen solche Rückständigkeit anzudichten, ist abstrus, besonders vor dem Hintergrund, dass ab 1.10.91 Wendelin Wiedeking der Produktionsvorstand war, also sicher Druck auf diesem Sektor schon aufgebaut, um rationeller zu werden.


Technische Daten

Motor:

  • 6 Zylinder Boxer luftgekühlt
  • Motor-Typ Schaltgetr. M64/01
  • Motor-Typ Schaltgetr. M64/02
  • Hubraum: 3600 ccm Bohrung und Hub: 100x76,4
  • Verdichtung: 1:11,3
  • PS/kW.: 250/184 bei U/Min 6100
  • Höchstdrehzahl U/Min 6720 max.
  • Drehm. mkg bei U/Min.: 31,0 bei 4800

Kraftübertragung:

  • ZMS - Zweimassen Schwungrad
  • Einscheiben-Trockenkupplung
  • Fünfgang Schaltgetriebe
  • Getriebeübersetzung: Gang: 3,500 Gang: 2,118 Gang: 1,444 Gang: 1,086 Gang: 0,868
  • Achsübersetzung: 3,444

Fahrwerk:

  • Bremssystem: Zweikreis, ABS
  • Felgen/Reifen vorn: 7Jx17 205/50 ZR 17
  • Felgen/Reifen hinten: 9Jx17 255/40 ZR 17

Abmessungen:

  • LxBxH in mm: 4250x1775x1310
  • Radstand in mm: 2272
  • Spur v. und h. in mm: 1434/1493
  • Wendekreis in Metern: 11,5
  • Leergewicht in Kg:1470

Fahrleistungen:

  • Höchstgeschwindigkeit: 255 km/h
  • Beschleunigung: 0 auf 100 Km/h in 5,7 Sekunden

Fazit

Das Jubiläumsmodell 30 Jahre 911 und das Carrera 4 Turbo Look Coupé waren meines Erachtens zwar keine Nischenprodukte, machten sie doch 1993/94 etwa ein Drittel der gesamten Coupé Produktion aus, wurden aber von Porsche, vor dem Hintergrund der alles entscheidenden 993-Einführung, nicht mit Verve und dem nötigen Einsatz verfolgt und beworben. (z.B. nur zwei Erwähnungen im Christophorus; fehlende Kataloge und Preislisten, unzureichende Verkäuferschulung).

Der 964 wurde im Spätsommer 1993 noch weitergeschleppt, jedes verkaufte Auto zählte, aber ohne großen Ehrgeiz. Sondermodelle sollten den eingebrochenen Absatz ankurbeln.

Genau dieser Umstand macht diese Autos heute und sicher auch in Zukunft für Sammler und Enthusiasten überdurchschnittlich interessant.

Das 964 C4 Turbo-Look Coupé und das Jubiläumsmodell "30 Jahre 911" sind derzeit die letzten Serienfahrzeuge im klassischen Design von Porsche, die in ihren Geburtsurkunden den M-Code 491 tragen. Auf dem Optionskleber unter der Fronthaube und im Scheckheft ist er allerdings nicht aufgeführt. Meines Wissens war der Schlusspunkt der 964er Baureihe übrigens durch technische Details der Transportbrücke über die Schwieberdinger Strasse vorgegeben, die zum Ende 1993 wirksam wurden.

Das letztes 964 Carrera 4 Turbo-Look Coupé wurde am 22.11.1993 produziert. Ein silbernes Jubiläumsmodell für die Schweiz. Und NEIN es ist nicht die Nummer 911 :) .

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